Allgemeine Schwäche und Müdigkeit

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 4. Februar 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Allgemeine Schwäche und Müdigkeit treten bei vielen Menschen auf. In der Regel werden sie durch harmlose Gegebenheiten ausgelöst. Sowohl Schlafmangel als auch ein stressiger Alltag führen zu Erschöpfung. In einigen Fällen deutet die Schwäche jedoch auf eine Grunderkrankung hin, welche einer ärztlichen Therapie bedarf. Dies ist vor allem der Fall, wenn die Gründe der allgemeinen Schwäche nicht offensichtlich zu erkennen sind.

Inhaltsverzeichnis

Wann ist allgemeine Schwäche und Müdigkeit?

Schlafmangel, Stress oder Symptom einer Grunderkrankung - Die Ursachen von allgemeiner Schwäche und Müdigkeit sind vielfältig.

Das Gefühl der allgemeinen Schwäche und Müdigkeit ist jedem Menschen bekannt. Es tritt zumeist vorübergehend auf und ist eng mit bestimmten Umständen im Leben des Patienten verbunden. Akuter Schlafmangel, ein harter Arbeitstag, eine längere Reise, ausgiebige sportliche Aktivität oder eine anderweitig belastende Situation können das beschriebene Gefühl auslösen.

Als Symptom einer Krankheit ist es nur durch die Abwesenheit offenkundiger Gründe von diesem natürlicherweise auftretenden Gefühl zu unterscheiden. Während die allgemeine Schwäche meistens nur vorübergehend verspürt wird, tritt sie als Symptom einer Krankheit dauerhaft oder in regelmäßigen Abständen auf. Sie führt häufig zu einer anhaltenden Erschöpfung des Patienten.

Ursachen

Die möglichen Ursachen des Symptoms sind vielfältig. Es handelt sich um eine recht allgemeine Bezeichnung für ein recht diffuses Gefühl. Zunächst ist an ein gewöhnliches Auftreten von Schwäche und Müdigkeit zu denken. Der Großteil der Patienten ist durch einen klar benennbaren Auslöser erschöpft. Hinter dem Symptom können lange Arbeitstage, eine mangelnde Schlafhygiene oder intensive körperliche Belastung durch Arbeit oder Sport stehen. Krankheiten sollten erst bei längerem Andauern der Symptomatik als Auslöser der Erschöpfung in Betracht gezogen werden.

Müdigkeit und Schwäche treten im Rahmen zahlreicher Erkrankungen auf. Es ist somit nur schwer möglich, alleine anhand dieses Symptoms eine Diagnose zu stellen. In der Regel lassen andere, gleichzeitig auftretende Symptome einen Rückschluss auf die Ursache der allgemeinen Schwäche zu. Sowohl psychische, als auch physische Erkrankungen können die Erschöpfung auslösen. In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, dass es sich bei der Müdigkeit bzw. Schwäche auch um ein „Krankheitsgefühl“ handeln kann, das prinzipiell bei jeder Krankheit auftreten kann. Müdigkeit und Schwäche treten als „Symptom“ u. a. bei den folgenden Erkrankungen bzw. Gegebenheiten auf:

Krankheiten

  • Blutarmut (Anämie, bspw. durch Eisenmangel)
  • Kreislauferkrankungen
  • Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (z.B. Morbus Crohn)
  • Krebserkrankungen
  • Nebenwirkungen von Medikamenten bzw. Behandlungen

Wann zum Arzt?

Ein Arzt ist aufzusuchen, wenn keine offensichtliche Erklärung für das Auftreten des Symptoms gefunden werden kann. Treten Müdigkeit trotz ausreichenden Schlafes und eines stressfreien Alltags über einen längeren Zeitraum hinweg auf, ist es ratsam, den Zustand ärztlich abklären zu lassen. Auch bei einem vermehrten, immer wiederkehrenden Auftreten ohne ersichtlichen Grund sollte ein Arzt konsultiert werden. Weitere Gründe, eine medizinische Untersuchung durchführen zu lassen bestehen im gleichzeitigen Auftreten anderer Symptome. Sind gleichzeitig Anzeichen einer der oben genannten Erkrankungen festzustellen, sollte das Vorliegen einer Grunderkrankung abgeklärt werden. Prinzipiell kann gelten, dass ein Arztbesuch nicht in jedem Falle zwingend notwendig ist. Im Zweifel sollte er jedoch durchgeführt werden.

Diagnose und Verlauf

Die Diagnostik richtet sich nach den vorliegenden Symptomen. Treten zeitgleich Symptome einer anderen Erkrankung auf, ist die allgemeine Schwäche in der Regel durch diese begründet. Eine weitere Diagnostik entfällt in diesem Falle. Ist dies nicht der Fall, wird der Arzt wahrscheinlich zunächst allgemeine Untersuchungen durchführen. Zu diesen zählen u. a. das Messen des Pulses, des Blutdrucks und der Körpertemperatur. Zudem wird eine ausführliche Anamnese durchgeführt. Durch die Anamnese und die allgemeinen körperlichen Untersuchungen ergeben sich in der Regel Hinweise auf die zugrundeliegende Ursache. Eine erhöhte Körpertemperatur beispielsweise deutet auf eine Infektion hin, während Unregelmäßigkeiten des Pulses und des Blutdrucks auf Kreislauf- oder Herzprobleme schließen lassen.

Durch die Anamnese lassen sich zudem vom Patienten unbemerkte Auslöser, beispielsweise Stress, ermitteln. Häufig wird auch eine Blutuntersuchung durchgeführt, um Mangelzustände entdecken zu können. Eine weitere Diagnostik ist nur ratsam, wenn keine Auffälligkeiten festgestellt wurden. In einem solchen Falle kann beispielsweise eine Untersuchung der Schilddrüse stattfinden. Auch psychische Symptome können erfragt werden.

Komplikationen

Alleine durch die Erschöpfung ergeben sich in der Regel keine nennenswerten Komplikationen. Es ist jedoch zu erwarten, dass die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit des Patienten stark abnimmt. Sowohl im beruflichen als auch im privaten Umfeld wird es dem erschöpften Patienten schwerfallen, seine gewohnten Leistungen zu erbringen. Hierdurch kann es mitunter zu Frustration oder zwischenmenschlichen Problemen kommen.

Behandlung und Therapie

Die Therapie richtet sich nach der ermittelten Ursache des Symptoms. In der Regel gilt es, die zugrundeliegende Erkrankung zu therapieren. Hierzu ist häufig die Gabe einer speziellen Medikation notwendig. Liegt beispielsweise eine bakterielle Infektion vor, kommt in den meisten Fällen ein Antibiotikum zum Einsatz. Unter Umständen lässt die Ursache der Müdigkeit sich jedoch auch durch nicht-medikamentöse Verfahren beheben.

Schlafstörungen können beispielsweise durch eine verbesserte Schlafhygiene und durch das Einführen von Ritualen am Abend behoben werden. Gestressten Menschen wird häufig geraten, für einen Ausgleich zu ihrem Beruf zu sorgen. Im Rahmen dessen empfiehlt der Arzt häufig das Erlernen und Praktizieren von Entspannungsverfahren. Psychische Auslöser erfordern zumeist eine psychotherapeutische Behandlung. Diese kann mitunter mit der Gabe von Psychopharmaka kombiniert werden.

Aussicht und Prognose

Auch die Prognose richtet sich nach der Ursache der Symptomatik. Der Großteil der möglichen Ursachen lässt sich einfach beheben. Liegt keine Erkrankung vor, können auch geringfügige Änderungen der Lebensumstände zum Verschwinden der Symptomatik führen. Auch wenn eine Erkrankung vorliegt, ist die Prognose in aller Regel recht gut. Lediglich bei Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen ist mit einer weiteren Beeinträchtigung zu rechnen. Bei beinahe allen anderen Ursachen ist zumindest Symptomfreiheit zu erreichen.


Vorbeugung

Dem Auftreten von Müdigkeit und allgemeiner Schwäche kann vorgebeugt werden, indem offensichtliche Auslöser vermieden werden. Es ist auf einen ausreichenden, erholsamen Schlaf und auf einen möglichst stressfreien Alltag zu achten. Es muss jedoch darauf hingewiesen werden, dass die Symptomatik auch unter optimalen Bedingungen auftreten kann.

Nicht alle Erkrankungen, die zu einer derartigen Erschöpfung führen, lassen sich durch präventive Maßnahmen vermeiden. Die häufigsten Gründe sind jedoch Stress, Schlafmangel und mangelnde Schlafhygiene. Diesen kann im Alltag auf simple Art und Weise vorgebeugt werden. Zu den Präventivmaßnahmen kann bereits das Einführen regelmäßiger Schlafenszeiten und das Ausüben eines entspannenden Ausgleichs zum Beruf gezählt werden.

Quellen

  • Payk, T.: Checkliste Psychiatrie und Psychotherapie. Thieme, Stuttgart 2013
  • Dilling, H. & Freyberger, H.J.: Taschenführer zur ICD-10-Klassifikation psychischer Störungen, Huber Verlag, 6. Auflage 2012
  • Bergner, T. M. H.: Burnout-Prävention. Schattauer, Stuttgart 2012
  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2012
  • Tölle, R., Windgassen, K.: Psychiatrie. Springer, Berlin 2014

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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