Auge tränt

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 31. Mai 2019
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Ständig tränt das Auge - ein tränendes Auge ist unangenehm und kann verschiedene Ursachen haben. Auslöser können Infektionen oder Lidfehlstellungen sein genauso wie äußere Faktoren. Zu letzteren zählen Wind, Sonne, Rauch. Aber auch Fremdkörper können dafür verantwortlich sein, dass verstärkt Tränen fließen. Die gute Nachricht: Tränende Augen sind meist ungefährlich und gut behandelbar.

Inhaltsverzeichnis

Wieviel Tränenfluss ist normal?

Tränen die Augen mehr als gewöhnlich ist von tränenden Augen bzw. Tränenfluss die Rede.

Wenn die Augen - mehr als gewöhnlich - tränen, ist von tränenden Augen beziehungsweise Tränenfluss die Rede. Dabei ist die tägliche Tränenproduktion von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Bei etwa 1,5 ml bis 2,5 ml liegt die durchschnittliche Tränenmenge pro Tag. Mögliche Ursachen für tränende Augen gibt es viele: Oft ist eine vorangegangene Reizung des Auges via Staub, Pollen, Körnchen, Tierhaare, verstopfte Tränenkanäle oder auch Entzündungen der Auslöser. Der nachfolgende Tränenfluss dient dazu, den Schaden am Auge zu begrenzen. Die in der Tränenflüssigkeit enthaltenen Enzyme bieten einen Schutz vor Infektionen und wehren eine Vermehrung der Bakterien ab.

Ursachen

Die Liste der Ursachen für ein tränendes Auge ist lang: Verantwortlich sein können neben altersbedingten Veränderungen und Allergien - paradoxerweise - auch trockene Augen. So kann das sogenannte Sicca-Syndrom (Trockenes Auge) für die erhöhte Tränenproduktion verantwortlich sein. Nicht selten führen auch äußere Faktoren - Wind, Rauch, Sonne, trockene Luft - wie auch Verletzungen (beispielsweise Kratzer, Fremdkörper) zu tränenden Augen.

Ebenfalls kann eine Fehlstellung der Augenlider eine übermäßige Benetzung der Augen befördern. Selbst Fehlsichtigkeit im Verbund mit hellem/grellem Licht kann tränende Augen nach sich ziehen. Darüber hinaus können Infektionen der Augen (u.a. Bindehautentzündung) genauso wie internistische Erkrankungen (zum Beispiel Diabetes mellitus) tränende Augen bedingen. Letztere Fälle sind absolut ernst zu nehmen - eine ärztliche Abklärung sollte unbedingt erfolgen.

Wann zum Arzt?

Tränende Augen lassen sich auf verschiedene Ursachen zurückführen, weshalb sich der Besuch beim Augenarzt empfiehlt. Ein Fremdkörper im Auge oder eine Infektion zählen zu den häufigsten Ursachen in puncto erhöhter Tränenfluss am Auge. Bei einer Infektion tut eine Versorgung und Behandlung mit entsprechenden Medikamenten not. Für eine solche Infektion sind in der Regel Bakterien ursächlich. Bei einer Infektion kommt es zu starken Schmerzen sowie einem erhöhten Tränenfluss am Auge. Wer unter einem solchen Krankheitsbild leidet, sollte umgehend einen Arzt aufsuchen. Nur auf diesem Wege lassen sich etwaige schwerwiegende Komplikationen abwenden. Selbstverständlich ist nicht auszuschließen, dass lediglich ein Fremdkörper den starken Tränenfluss befördert hat. Sollte dies der Fall sein, dann sollte der Fremdkörper ausschließlich von einem Spezialisten entfernt werden. Nur dieses Vorgehen bietet die Gewähr, dass keine ernsthaften Verletzungen entstehen.

Diagnose und Verlauf

Ein tränendes Auge zu diagnostizieren fällt in der Regel - auch dem Laien - nicht schwer, da bei diesem Krankheitsbild das betroffene Auge weit mehr tränt als üblich. Mit dem gesteigerten Tränenfluss gehen nicht selten auch Schmerzen sowie eine Beeinträchtigung des Sehens einher. Typisch für den Verlauf ist, dass der übermäßige Tränenfluss so lange andauert, bis eine erfolgreiche Behandlung der Reizung beziehungsweise Verletzung, auf welche das Auge via Überproduktion von Tränen reagiert, nicht erfolgt ist. Kommt es zu keiner Behandlung, ist mit einer fortlaufenden Zunahme des Tränenflusses zu rechnen - Schmerzen und Sehbeeinträchtigungen inklusive. Erfolgt die Behandlung hingegen rechtzeitig, steht einer vollständigen Ausheilung in der Regel nichts entgegen.

Komplikationen

Im Kontext mit tränenden Augen kann es zu verschiedenen Komplikationen kommen. Sie sollten auf jeden Fall behandelt werden, andernfalls bleibt eine erhöhte Anfälligkeit für Reizungen und Allergien zurück. Die befeuchtete Oberfläche des Auges weist eine stärkere Sensibilität auf - jede neuauftretende Allergie ist Auslöser eines neuerlichen Tränenflusses. Daraus entwickelt sich ein Teufelskreis. Darüber hinaus führt die kontinuierliche Feuchtigkeit im Auge dazu, dass sich auf dessen Oberfläche Bakterien ansammeln. Die Folge können Infektionen des Auges sowie Bindehautentzündungen sein. Die damit einhergehenden Reizungen sind nicht selten verantwortlich für einen starken Juckreiz. Wer nun über das juckende Auge reibt, erhöht die Wahrscheinlichkeit weiterer Komplikationen. Es kann sowohl zu einer - um ein Vielfaches - erhöhten Infektionsgefahr als auch zu einer reduzierten Sicht des jeweiliges Auges kommen.

Behandlung und Therapie

Gegen die Beschwerden der tränenden Augen gibt es einfache Maßnahmen, wie z.B. ausreichende Luftfeuchtigkeit in trockenen Räumen, Verwendung von Sonnenbrillen sowie ausreichend Flüssigkeitszufuhr.

Für einen Augenarzt gestaltet sich die Behandlung tränender Augen einfach. Wenn für die tränenden Augen eine weitere Grunderkrankung nicht ursächlich ist, kann die Behandlung mit einfachen Methoden erfolgen. Ist demgegenüber eine Krankheit (beispielsweise Bindehautentzündung) Auslöser der tränenden Augen, so ist diese zuerst zu behandeln.

Davon unabhängig gilt es, alle möglichen Ursachen für tränende Augen abzustellen. Es sollten daher vor allem Gegenden beziehungsweise Räume gemieden werden, die viel Staub, Wind oder Rauch aufweisen. Weiter sollte in trockenen Räumen auf ausreichend Luftfeuchtigkeit geachtet werden. Es sollte auch Flüssigkeit in ausreichender Menge konsumiert werden. Die Nutzung von Sonnen- und Sportbrillen trägt zur Entspannung der Augen bei.

Selbstverständlich sollten Tätigkeiten reduziert werden, welche eine Überlastung der Augen begünstigen. So sollten Computer-Arbeit genauso wie Fernsehen nicht übertrieben werden, das gleiche gilt für Lesen und Feinarbeit. Unterstützung erfahren die Augen durch eine vitaminreiche Ernährung insbesondere mit den Vitaminen A, B und E - dies tut den Augen gut. Gleichermaßen sollte ausreichend Schlaf zur Gewohnheit werden. Sollte sich Talg in den Tränenkanälen befinden und diese verstopfen, versprechen warme Augenkompressen - auf den geschlossenen Lidern platziert - Linderung.

Will man die Symptome lindern, gilt es, den Tränenfilm zu korrigieren. Dies gelingt am besten mit Augentropfen oder -gelen. Diese sind in verschiedenen Varianten erhältlich. Dabei ersetzen die „künstlichen Tränen“ den Gleitfilm. Das dauert unterschiedlich lange - bis zu dem Zeitpunkt, an dem das Auge wieder zum Gleichgewicht in puncto Tränenproduktion zurückgefunden hat. Je nach Fall können Augentropfen sowie weitere Medikamente zu einer Normalisierung der Augenflüssigkeit führen. Welches Präparat genau sich für den einzelnen Patienten eignet, kann nur in einem persönlichen Gespräch ermittelt werden. In den meisten Fällen sind Einmal-Dosis-Behältnisse besser - sie enthalten keine Konservierungsmittel und sind somit besser verträglich.

Vorsicht: Eine nicht sachgemäße Behandlung via Augentropfen kann ihrerseits Entzündungen oder sogar eine Verschlimmerung der Beschwerden befördern. Deshalb sollte bei nicht abklingenden Beschwerden unbedingt ein Augenarzt aufgesucht und mit der Therapie betraut werden.

Aussicht und Prognose

Normalerweise erweisen sich tränende Augen lediglich als temporäres Symptom. Deshalb muss die Behandlung nicht unbedingt ein Arzt vornehmen. In der Regel verschwinden sie bereits nach einigen Minuten oder Stunden. Weitere Beschwerden oder gar Komplikationen sind dann nicht zu erwarten. Nicht selten sind es Fremdkörper, welche für die tränenden Augen ursächlich sind. Das Auge versucht sich dann selbst zu helfen, indem es beginnt, den betreffenden Fremdkörper aus dem Auge zu befördern. Dazu setzt es Tränen ein - sie sollen ihn herausspülen. Auf keinen Fall bei tränenden Augen das Auge reiben oder gar in dasselbe fassen. So können Entzündungen im Auge befördert werden - verstärkt tränende Augen inklusive.

In den meisten Fällen verschwindet das Symptom von selbst. Tränen die Augen allerdings lange, entstehen Schmerzen oder schwindet die Sehstärke, dann erscheint der schnellstmögliche Arztbesuch unausweichlich. So lassen sich potentielle Folgeschäden vermeiden. In der Regel genügen Augentropfen, um die Beschwerden zu lindern. Operative Eingriffe wie auch Medikamente sind normalerweise nicht vonnöten.


Vorbeugung

Es gibt eine Reihe von Vorbeugungsmaßnahmen, um trockene und tränende Augen zu vermeiden, wenn man sich auch nicht vor allem schützen kann.

In nicht wenigen Fällen sind Umweltfaktoren für tränende Augen ursächlich. Deshalb gilt es, ein angenehmes Raumklima herzustellen - regelmäßiges Lüften und die Nutzung eines Luftbefeuchters inklusive. Weiter sollte Zugluft vermieden, Klimaanlagen und Autogebläse abgestellt werden.

Raucher sollten gänzlich auf Zigaretten & Co. verzichten oder den Konsum derselben wenigstens stark einschränken. Bei der Arbeit am Computer sollten regelmäßige Pausen zur Normalität werden. Zwischendurch sollte immer wieder geblinzelt werden - so lässt sich ausreichend Tränenflüssigkeit erzeugen.

Gesunde Ernährung und genügend Schlaf sollten ebenso wie die ausreichende Zufuhr an alkohol- und koffeinfreier Flüssigkeit selbstverständlich sein. Last but not least sollte die regelmäßige Bewegung an der frischen Luft auf dem Programm stehen.

Grundsätzlich gilt: Ein stark tränendes Auge nicht unterschätzen, rechtzeitig zum Arzt gehen! Sonst können durchaus mehr oder minder schwerwiegende Komplikationen eintreten.

Quellen

  • Lang, G.: Augenheilkunde. Thieme, Stuttgart 2014
  • Wutta, H.P., Brucker, K.: Theorie und Praxis der Augen-Akupunktur. Hippokrates Verlag, Stuttgart 2014
  • Zervos-Koop, J.: Anatomie, Biologie und Physiologie: Ergotherapie Prüfungswissen. Thieme Verlag, Stuttgart 2013
  • Faller, A. et al.: Der Körper des Menschen. Thieme, Stuttgart 2012

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 31. Mai 2019

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