Ausschlag am Kinn

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 23. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Zu den häufigsten Hautveränderungen, welche im Gesicht auftreten, zählt neben der Akne, der häufig zu beobachtende Ausschlag am Kinn. Da das Gesicht eines Menschen seine Visitenkarte ist, die am schnellsten und unmittelbarsten vom jeweiligen Gegenüber wahrgenommen wird, stellen Erkrankungen und Veränderungen der Haut im Gesichtsbereich stets ein Handicap für die Betroffen dar.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Ausschlag am Kinn?

Bei dem charakteristischen Ausschlag am Kinn handelt es sich meist um die sogenannte periorale Dermatitis. Für diese grundsätzlich ungefährliche, jedoch den Teint sichtbar beeinträchtigende Hautkrankheit, hat der Volksmund diverse Synonyme entwickelt. So wird die Erkrankung beispielsweise regelmäßig auch als Mundrose oder auch als Stewardessen-Krankheit bezeichnet.

Charakteristisch ist das Auftreten von typischen Bläschen und Papeln, die ein unverwechselbares Ausschlagsmuster um Mund und Augen, meist jedoch am Kinn der Betroffenen, ergeben. Der Mediziner diagnostiziert dabei stets kleinste, allerdings zahlreich auftretende und besonders dicht stehende Knötchen und Bläschen, die zumindest gerötet, wenn nicht sogar bereits entzündet sind und die sich zu größeren betroffenen Hautarealen vereinigen können.

Betroffen sind dabei das Kinn und dessen seitliche Hautpartien. Mitunter kann der befallene Bereich sich ringartig um das Kinn erweitern, so dass in diesem Fall auch die Nasenfalten, Teile der Nasenflügel und die Mundwinkel betroffen sein können. Das Zentrum bleibt jedoch stets das Kinn, von wo sich der Ausschlag am Kinn mitunter ringartig ausbreitet.

Ursachen

Die letztendlichen Ursachen der perioralen Dermatitis, des charakteristischen ringartigen Ausschlags am Kinn, sind der Medizin heute leider noch unbekannt. Es wird jedoch angenommen, dass die unter ständiger kosmetischer Pflege und Behandlung leidenden Hautpartien am Kinn, letztlich unter der Beeinträchtigung diverser Kosmetika und mechanischen Pflege- und Reinigungsprozeduren ihre Fähigkeit verlieren, die zur biologischen Hautpflege zwingend erforderlichen Fette und Lipide selbst durch die Drüsen herzustellen.

Die Vorform der perioralen Dermatitis, des charakteristischen Ausschlags am Kinn, besteht daher in einer ausgetrockneten Haut am Kinn und um das Kinn herum, die schließlich immer wieder reißt und zur verstärkten Schuppenbildung neigt. Der unwissende Laie reagiert auf diese Symptomatik nun mit deutlich verstärkter Anwendung verschiedener Feuchtigkeitscremes und der Intensivierung der Pflegemaßnahmen der betroffenen Hautpartien. In der Folge dieser Applikationen tritt nun der Ausschlag am Kinn auf und verstärkt sich, so dass er sich auch auf die benachbarten Hautpartien ausweiten kann, wie bereits beschrieben.

Diagnose und Verlauf

Faktoren, die das Auftreten der Erkrankung begünstigen, sind eine erbliche Veranlagung für das Auftreten des Ausschlags am Kinn, das verstärkte Vorhandensein von Stressfaktoren, Pilzbefall der Hautpartien am Kinn, Bakterien, die Verwendung stark fluoridhaltiger Zahncremes oder Kortisonpräparate.

Die Standard-Patienten, die unter dem Ausschlag am Kinn leiden, sind weiblich, jüngeren bis mittleren Alters und beruflich, wie privat oft Dauerstress ausgesetzt und auf ein extrem gepflegtes Äußeres angewiesen (Stewardessen, Schauspielerinnen, Nachrichtensprecherinnen).

Oft tritt der charakteristische Ausschlag am Kinn in Verbindung mit Kopfschmerzen, Schlafstörungen oder Verstopfung auf. Der Zwang, ein gepflegtes Äußeres aufrecht erhalten zu müssen, führt oft zu einer Intensivierung der kosmetischen Maßnahmen an der Kinnpartie und damit zu einer Ausweitung des Ausschlags am Kinn.

Behandlung

Die Selbstbehandlung vieler Betroffener durch kosmetische Pflegeprodukte und teilweise auch durch massiv kortisonhaltige Salben, führt nur kurzzeitig und vorübergehend zu einer scheinbaren Besserung der Symptome, die sich in der Konsequenz jedoch nur verstärken und zu einer sichtbaren Ausweitung des Ausschlags am Kinn führen.

Die unmittelbarste therapeutische Anordnung des Dermatologen wird sich daher auf die sofortige Ausschließung sämtlicher ursächlicher Faktoren für den Ausschlag am Kinn erstrecken. Hierzu gehört das grundsätzliche Verbot der Applikation von Kosmetika, insbesondere von Feuchtigkeitscremes. Die befallenen Hautstellen am Kinn dürfen grundsätzlich nur noch mit klarem Wasser gereinigt werden. Neben dem vollständigen Verzicht auf Kosmetika, der sich auf einen Zeitraum von bis zu 3 Monaten erstrecken kann, wird der Dermatologe gegeben falls Umschläge mit Kompressen verordnen, die in abgekühltem schwarzem Tee gelegen haben.

Verbreitet ist auch die Verordnung von Erythromycin-Gel, von Azelainsäure-Gel oder einer Salbe, welche den Wirkstoff Metronidazol enthält. Die gewissenhafte Applikation der verordneten Mittel ist jedoch meist über einen Zeitraum von mehreren Wochen erforderlich, wobei im Idealfall bereits nach 3 Wochen Anzeichen einer Besserung des Ausschlags am Kinn bei den meisten Patienten erkennbar werden. Eine Behandlung mit kortisonhaltigen Produkten ist nicht ratsam, denn diese führt, nach kurzfristiger Besserung der Symptome, zu einer Verschlimmerung aller Erscheinungen des Ausschlags am Kinn.


Vorbeugung

Ausschlag am Kinn kann man am besten durch die Reduzierung bis hin zur Vermeidung der Anwendung jeglicher Kosmetikprodukte, vorbeugen. Das Gesicht sollte nur mit klarem Wasser abgewaschen werden. Außerdem ist es ratsam, da Ausschlag am Kinn oft durch Stress induziert wird, einen Gang runterzuschalten und sich zu erholen.

Quellen

  • Furter, S., Jasch, K.C.: Crashkurs Dermatologie. Urban & Fischer, München 2007
  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2013
  • Rassner, G.: Dermatologie – Lehrbuch und Atlas. Urban & Fischer, München 2009
  • Herold, S.: 300 Fragen zur Pubertät. Graefe und Unzer, München 2008
  • Abeck, D.: Häufige Hautkrankheiten in der Allgemeinmedizin: Klinik, Diagnose, Therapie, Springer Verlag, 2. Auflage, 2011
  • Abeck, D. & Cremer, H.: Häufige Hautkrankheiten im Kindesalter: Klinik - Diagnose - Therapie, Springer Verlag, 3. Auflage, 2006

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 23. Februar 2024

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