Beule am Hinterkopf

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 23. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Als Beule oder Schwellung bezeichnet der Mediziner ein Ödem. Bei einem Ödem handelt es sich um eine Wasseransammlung im Gewebe. Vorwiegend entstehen derartige Schwellungen bzw. Wasseransammlungen auf Grund von Krankheiten oder Verletzungen. Es ist daher ratsam, vor allem bei Schwellungen, die ohne direkte Gewalteinwirkung entstanden sind, eine medizinische Abklärung vornehmen zu lassen. Die klassische Beule am Hinterkopf, die in 99 Prozent aller Fälle durch Gewalteinwirkungen entsteht, ist im Regelfall kein medizinischer Notfall.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Eine Schwellung entsteht dann, wenn sich Wasser bzw. Flüssigkeit außerhalb der Zellen bildet und sich einlagert. Bei jenem Vorgang sammelt sich die Flüssigkeit in den Innenräumen des Körpers sowie im Gewebe. Schwellungen können überall am Körper auftreten. Klassische Ödeme bzw. Schwellungen treten an den Beinen auf. Unter anderem kann durch Gewalteinwirkung auch eine Beule am Hinterkopf auftreten. Vorwiegend stößt sich der Patient dabei den Kopf.

Wichtig ist, dass - nach dem Kopfstoß - auf etwaige Symptome gewartet wird, die sehr ein Anzeichen für eine ernstere Verletzung sein können. Im Normalfall ist die Beule am Hinterkopf aber kein medizinischer Notfall und verheilt nach einigen Tagen von selbst. Mitunter können aber auch diverse Beulen ohne Trauma auftreten. Vor allem dann, wenn hormonelle Veränderungen gegeben sind oder der Patient von einer Krankheit betroffen ist. Klassische Erkrankungen, die mitunter Schwellungen verursachen, sind Herzinsuffizienz oder auch Leberzirrhose.

Ursachen

Die Ursachen, weshalb Schwellungen auftreten, sind unterschiedlich. Vorwiegend entsteht eine klassische Beule am Hinterkopf jedoch dann, wenn sich der Patient den Kopf stößt. Auf Grund der Gewalteinwirkung wird das Gewebe verletzt; in weiterer Folge tritt Flüssigkeit bzw. Wasser in die umliegende Haut ein. Somit entsteht die klassische Beule, welche nicht nur sichtbar ist, sondern mitunter auch - auf Druck - Schmerz erzeugt. Im Endeffekt ist eine klassische Schwellung am Hinterkopf - nach einer Gewalteinwirkung - ungefährlich.

Tritt eine Beule jedoch ohne Verletzung auf, muss diese medizinisch untersucht werden. Natürlich sind auftretende Symptome wie Übelkeit, Schwindel oder Erbrechen sowie kurze Bewusstlosigkeit oder Gedächtnisverlust weitere Indikatoren, welche eine ärztliche Betreuung notwendig machen. Im Endeffekt können, bei derartigen Anzeichen, gröbere Verletzungen vorliegen, die mitunter ein medizinischer Notfall sein können. Schlussendlich kann der Patient eine Gehirnerschütterung erlitten haben; im "worst case"-Fall sogar eine Gehirnblutung auftreten.

Krankheiten

Typische Krankheiten:

Diagnose

Der Arzt untersucht die Beule am Hinterkopf und klärt ab, ob etwaige Verletzungen bekannt sind. Vor allem dann, wenn sich der Betroffene den Kopf gestoßen hat, werden etwaige weitere Fragen zum Zustand des Patienten gestellt. Für den Arzt ist von Bedeutung, wie sich der Patient fühlt bzw. in welchem Allgemeinzustand er sich befindet.

  • Fühlt sich der Patient unwohl?
  • Klagt der Patient über Übelkeit oder Erbrechen bzw. war er kurze Zeit ohne Bewusstsein?
  • Leidet der Patient unter einem kurzzeitigen Gedächtnisverlust?

Liegen derartige Symptome vor, muss der Mediziner von einer Gehirnerschütterung ausgehen. Wichtig ist, dass die Beule beobachtet wird.

Ein weiterer Faktor ist die Überwachung des Patienten durch den Arzt oder eines Angehörigen. Im schlimmsten Fall kann eine Gehirnblutung auftreten. Bei jener Verletzung treten spezifische Symptome erst einige Stunden nach dem Unfall auf. Treten erste Anzeichen für eine dementsprechende Verletzung auf, muss sofort ein Arzt kontaktiert werden. Hier besteht akute Lebensgefahr!

Behandlung und Therapie

Die Behandlung richtet sich in erster Linie nach der Ursache der Entstehung der Schwellung am Hinterkopf. Der Arzt überprüft die Intensität der Schwellung, hält Rücksprache, welche Symptome aufgetreten sind und entscheidet dann, ob etwaige weitere kontrollärztlichen Maßnahmen (etwa Röntgenuntersuchungen, MRT oder CT) notwendig sind, um etwaige Verletzungen auszuschließen.

Im Regelfall genügen kühle Umschläge und ausreichend Ruhe, damit die Schwellung gelindert werden kann. Bei einer klassischen Beule, die auf Grund einer Kopfverletzung aufgetreten ist, können etwaige schmerzstillende Tabletten verabreicht werden. Jene lindern den möglichen Kopfschmerz, der auf Grund der Gewalteinwirkung möglich ist. Klagt der Patient über Übelkeit, Erbrechen oder war kurze Zeit ohne Bewusstsein bzw. bewusstlos, muss der Arzt von einer stärkeren Verletzung (etwa einer Gehirnerschütterung) ausgehen. Auch hier helfen etwaige kühle Umschläge sowie Schmerzmittel und Ruhe.

Bei starken Verletzungen bzw. einer starken Gehirnerschütterung, kann es ratsam sein, eine Nacht stationär im Krankenhaus zu verbringen. Hier wird der Patient auf etwaige Veränderungen des Allgemeinzustandes beobachtet, da mitunter - im schlimmsten Fall - eine Gehirnblutung auftreten kann. Liegt eine Gehirnblutung vor, muss diese operativ behandelt werden. Bei einer zu späten medizinischen Kontaktaufnahme, kann die Gehirnblutung sehr wohl Lebensgefahr für den Patienten bedeuten.


Vorbeugung

Eine Schwellung kann - da sie auf Grund einer Verletzung bzw. spontanen Gewalteinwirkung (etwa einem Kopfstoß) auftritt - nur bedingt vorgebeugt werden. Im Endeffekt muss der Patient Acht geben, damit er sich nicht verletzt bzw. den Kopf stößt und - etwa bei diversen Sportarten wie Rad- oder Skifahren - einen Helm oder eine sonstige Schutzausrüstung tragen.

Quellen

  • Masuhr K., Masuhr, F., Neumann, M.: Duale Reihe Neurologie. Thieme, Stuttgart 2013
  • Mattle, H., Mumenthaler, M.: Neurologie. Thieme, Stuttgart 2013
  • Siegenthaler, W. (Hrsg.): Siegenthalers Differenzialdiagnose Innere Krankheiten – vom Symptom zur Diagnose. Thieme, Stuttgart 2005
  • Bewermeyer, H.: Neurologische Differenzialdiagnostik, Schattauer Verlag, 2011

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 23. Februar 2024

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