Blut im Auge

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 23. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Bei Blut im Auge handelt es sich meist um eine harmlose Verletzung der Bindehaut des Auges. Geplatze bzw. beschädigte Äderchen (Blutgefäße) erscheinen als roter, schmerzloser Punkt auf dem weißen Augapfel.

Inhaltsverzeichnis

Blut im Auge: Beschreibung

Geplatzte Blutäderchen im Auge lassen das Auge rot erscheinen. Meistens treten dabei keine Schmerzen auf und nach ca. zwei Tagen verschwinden die Blutungen im Auge wieder.

Blut im Auge beschreibt die von außen gut sichtbare Ansammlung von Blut auf dem Augapfel, die sich durch hellrote Flecken äußert. Sammelt sich das Blut hingegen im Glaskörperraum, der sich hinter der Augenlinse befindet, ist die Iris rot gefärbt.

Auch die gesamte Bindehaut kann mit Blut unterlaufen sein, was man dann als Hyposphagma bezeichnet. Die Blutung tritt in der Regel nur in einem Auge auf, kann aber auch in beiden Augen gleichzeitig auftreten. Blut im Auge ist keine Seltenheit und ist meist harmlos.

Ursachen

Die Ursachen für Blut im Auge sind in den meisten Fällen harmloser Natur. Oft ist eine Überanstrengung, etwa beim Sport oder bei harter körperlicher Arbeit, die dann zum Platzen von kleinen Äderchen im Auge führt, der Grund. Auch eine Gewalteinwirkung von außen, etwa durch einen Schlag oder einen Ball, kann Äderchen und Gefäße verletzen.

Daneben kann auch starker Husten, Erbrechen, Niesen oder das heftige Pressen bei Wehen Blutungen im Auge verursachen. Zu den ernsteren Gründen zählen neben Erkrankungen des Auges wie z.B. eine Bindehautentzündung auch ein zu hoher Blutdruck, bestimmte Gefäß- und Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes, Blutgerinnungsstörungen, die auch in Folge von Alkoholismus auftreten können, und in sehr seltenen Fällen ein Gefäßtumor der Netzhaut. Blut im Auge kann also eine Vielzahl von unterschiedlichen Gründen haben.

Krankheiten

Wann zum Arzt?

In der Regel ist Blut im Auge kein besorgniserregender Vorfall. Es handelt sich in den meisten Fällen lediglich um geplatzte Blutgefäße, die sich auf dem weißen Augapfel ansammeln. Allerdings kann Blut im Auge als Ursache einen Tumor haben, der von Innen auf die Gefäße drückt und diese zum Platzen bringt. Symptome wie Kopfschmerzen oder eine Beeinträchtigung des Sehvermögens können in so einem Fall ebenfalls vermehrt auftreten.

Natürlich muss mit einem geplatzten Blutgefäß nicht umgehend ein Arzt konsultiert werden. Heilen die Blutansammlungen jedoch nicht nach 2 Tagen ab und treten in Verbindung damit Kopfschmerzen auf, so sollte dieses Krankheitsbild definitiv von einem Arzt untersucht werden.

Kommt es wiederholt zu besagten Blutansammlungen im Auge, dann kann dies ein Hinweis auf Bluthochdruck sein. In seltenen Fällen kann auch ein Herzinfarkt oder ein Schlaganfall drohen. Wer nun häufig geplatzte Blutgefäße bei sich feststellt, der sollte dies auf jeden Fall von einem Arzt untersuchen lassen. So lassen sich folgenschwere Erkrankungen frühzeitig feststellen und behandeln.

Diagnose und Verlauf

Blut im Auge, welches von geplatzten Äderchen in Folge von zu hoher Anstrengung ausgelöst wurde, ist in der Regel weder mit Schmerzen noch mit einer Beeinträchtigung des Sehvermögens verbunden. Treten hingegen Schmerzen auf, die zudem mit einem brennenden und juckenden Gefühl einhergehen, liegt in der Regel eine Bindehautentzündung vor, die unbehandelt zu schweren Entzündungen des Augeninneren und in deren Folge zu Verklebungen und Verwachsungen führen kann, die die Sehkraft mindern können.

Ist das Sehvermögen beeinträchtigt, ist die Blutung wahrscheinlich in den Glaskörperraum hinter der Augenlinse eingedrungen und sorgt dort dafür, dass das Sichtfeld von kleinen verschwommenen Punkten beeinträchtigt wird oder der Betroffene, bei sehr starker Blutung, sogar vorübergehend und ohne Behandlung gar dauerhaft erblinden kann. Blut im Auge ist wegen seiner guten Sichtbarkeit für einen Augenarzt schon bei einem ersten Blick auf das Auge zu erkennen.

Erste mögliche Ursachen können dann durch die Schilderung der vorliegenden Symptome ausgeschlossen werden. Die genauen Ursachen für das Blut im Auge können jedoch nur mithilfe einer Spaltlampe, mit der der Augenarzt in das Innere des Auges schauen kann, eindeutig diagnostiziert werden.

Komplikationen

In den meisten Fällen sind bei einer Blutbildung im Auge keine besorgniserregenden Komplikationen vorhanden. Nur in seltenen Fällen kann ein Tumor hinter dem Auge dazu führen, dass er auf Blutgefäße drückt und diese durch sein Wachstum zum Platzen bringt. Ein Tumor ist mit weiteren schweren Komplikationen, wie einer Beeinträchtigung des Sehens oder starken Kopfschmerzen verbunden. Eine Entfernung des Tumors ist nur über einen operativen Eingriff möglich.

Unter normalen Umständen handelt es sich bei Blut im Auge um ein geplatztes kleines Blutgefäß. Dies kann durch eine erhöhte körperliche Belastung ausgelöst werden. Das Heben schwerer Gewichte oder eine Situation, in der sich der Mensch über mehrere Stunden in einer Druckumgebung befindet, können dazu führen, dass Blutgefäße reißen. Dies gilt insbesondere für kleinere Adern, da sie weniger druckempfindlich sind.

Das Sehen ist durch das Blut im Auge nicht beeinträchtigt. Nach einigen Tagen regeneriert sich das Blutgefäß selbständig. Kommt es häufiger zu einer Blutbildung im Auge, kann der Betroffene unter Bluthochdruck leiden. Dieser ist verbunden mit einer erhöhten Herztätigkeit. Weitere Beschwerden, wie Kopfschmerzen treten auf. Dauerhaft führt der erhöhte Blutdruck zu einer Belastung innerhalb des Organismus. In schweren Fällen drohen Herzinfarkt oder Schlaganfall. Beide können einen tödlichen Verlauf haben oder zu lebenslangen Beeinträchtigungen führen.

Behandlung und Therapie

Die Behandlung von Blut im Auge richtet sich ganz nach dessen Ursache. Eine Bindehautentzündung lässt sich gut mit speziellen Salben oder Augentropfen behandeln. Liegt eine Blutgerinnungsstörung vor, muss diese behandelt werden, um dadurch auch weitere Blutungen im Auge zu verhindern. Blutungen, die in Folge von geplatzten Äderchen entstanden sind, gehen in der Regel von alleine wieder zurück.

Der Heilungsprozess kann aber durch den Einsatz von kühlenden Kompressen beschleunigt werden. Ist die Blutung in Folge eines Schlags auf das Auge entstanden, sollte festgestellt werden, ob die Horn- oder die Netzhaut Schaden genommen hat. Ist dies der Fall, ist eventuell sogar eine Operation vonnöten, bei der das Blut im Auge entfernt und die Netz- bzw. die Hornhaut wieder in ihren ursprünglichen, unversehrten Zustand gebracht wird.


Aussicht und Prognose

Blut im Auge entsteht durch geplatzte Blutgefäße, die sich über den weißen Augapfel ansammeln. In der Regel verschwinden die roten Äderchen innerhalb von vier Tagen. Geplatzte Adern im Augapfel können jedoch auch durch einen Tumor verursacht werden. Wenn dieser im Inneren auf den Augapfel drückt, können geplatzte Äderchen entstehen. In so einem Fall tritt somit auch keine Heilung innerhalb von 2 bis 4 Tagen ein und eine Prognose ist je nach Art des Tumors zu stellen.

Wer also mehrere Tage unter geplatzten Äderchen im Auge leidet, sollte definitiv einen Arzt hinzuziehen. Eine andere Ursache für geplatzte Adern im Auge ist erhöhter Blutdruck. Ein zu hoher Blutdruck kann wiederum zu einem Herzinfarkt führen oder zu einem Schlaganfall. Somit lässt sich sagen, dass Blut im Auge viele Ursachen haben kann. Erst wenn diese Erscheinung über mehrere Tage hinweg auftritt, sollte dies von einem Arzt begutachtet werden, damit eine schnelle Heilung stattfinden kann.

Vorbeugung

Um Blut im Auge, welches durch eine Bindehautentzündung verursacht wird, vorzubeugen, empfiehlt sich ein hoher Hygienestandard, etwa durch häufiges Waschen der Hände und des Gesichts sowie das Vermeiden von direktem Kontakt der Finger oder der Hände mit den Augen. Bluthochdruck sollte durch eine gesunde Ernährung und die Vermeidung von Stress und dem übermäßigen Konsum von Alkohol vermieden werden.

Wer viel Sport betreibt, sollte darauf achten, Schläge oder Gewalteinwirkungen auf das Auge zu vermeiden. In dieser Hinsicht besonders gefährlich sind Ball- oder Kampfsportarten. Des Weiteren lässt sich Blut im Auge durch den Verzicht auf extreme körperliche Anstrengung, etwa beim Kraftsport, oder durch das Zurückhalten des Niesens, vermeiden.

Blut im Auge sieht häufig viel schlimmer aus, als es in Wahrheit ist und geht in der Regel von ganz allein wieder weg. Vor allem wenn aber Schmerzen oder Probleme mit dem Sehen mit den Blutungen einhergehen, sollte ein Augenarzt aufgesucht werden, um die genauen Ursachen zu klären und nachhaltige Schäden am Auge zu vermeiden.

Quellen

  • Grehn F.: Augenheilkunde. Springer Verlag. 30. Auflage 2008
  • Lang, G.: Augenheilkunde. Thieme, Stuttgart 2014
  • Faller, A. et al.: Der Körper des Menschen. Thieme, Stuttgart 2012

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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