Bluterguss am Oberschenkel

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 28. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Ein Bluterguss am Oberschenkel kann bei Menschen in allen Altersstufen und bei beiden Geschlechtern gleichermaßen auftreten. Er ist heilbar und in den meisten Fällen innerhalb weniger Wochen vollständig verschwunden. Meist tritt er durch einen Sturz oder Unfall auf. Manchmal scheint er jedoch auch ohne einen offensichtlichen Grund entstanden zu sein.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Bluterguss am Oberschenkel?

Eine Prellung am Oberschenkel führt oft zu einem Bluterguss. Meistens kommt es nach einer gewissen Zeit zu einer Selbstheilung.

Ein Bluterguss wird als Hämatom bezeichnet und tritt in verschiedenen Farbgebungen auf. Bei einem Bluterguss am Oberschenkel tritt im oberen Bereich des Beins Blut aus den Venen oder Arterien aus. Die Gefäßwand ist an einer oder mehreren Stellen beschädigt, was den Austritt ermöglicht.

In den meisten Fällen erleidet die Gefäßwand durch einen äußeren Einfluss Risse. Dies kann durch einen Sturz oder einen Unfall erfolgen. Manchmal entstehen die Beschädigungen auch durch innere Verletzungen oder Traumas. Der Bluterguss am Oberschenkel ist ein häufiges Phänomen, das beide Geschlechter in allen Altersgruppen erleben können. Die Heilung findet unter normalen Bedingungen innerhalb weniger Wochen statt.

Ursachen

  Zu den häufigsten Ursachen eines Blutergusses am Oberschenkel zählen Unfälle, Stürze und Prellungen. Stößt der Betroffene versehentlich mit seinem Bein gegen einen Schrank oder eine Tür, kann es bereits zu einem Bluterguss kommen. Je nach Beschaffenheit der Blutgefäße genügt bei einigen Menschen bereits ein starker Druck mit einem Daumen auf den Oberschenkel, um einen Bluterguss zu erzeugen. Schläge, die sich bei bestimmten Sportarten ereignen sind ebenfalls häufiger Auslöser.

Bei einer dünnen Gefäßwand und einem hohen Blutdruck ist die Auftretenswahrscheinlichkeit erhöht. Zusätzlich können innere Verletzungen zu einem Bluterguss führen. Das Wachsen von Geschwüren, Tumoren oder ein Thrombus in den Blutgefäßen können Beschädigungen auslösen und zu einem Austritt von Blut aus einer Vene oder Arterie führen. Bei einer Gerinnungsstörung ist zusätzlich erhöhte Wachsamkeit gefragt, da die möglichen Risse in der Gefäßwand in diesen Fällen meist sehr groß sind. Eine weitere Ursache kann das Vorhandensein einer Knochenmarkerkrankung innerhalb des blutbildenden Systems sein.

Symptome und Verlauf

Bei einem Bluterguss färbt sich die Haut an der betreffende Stelle blau. Im weiteren Verlauf wechselt die Farbgebung. Bei einer dunkelroten bis blauen Verfärbung gerinnt das Blut im Oberschenkel. Die Färbungen gelb, braun, schwarz oder dunkelgrün weisen darauf hin, dass der Organismus Hämoglobin abbaut und die Heilung stattfindet. Im Normalfall kommt es wenige Zeit nach dem Austritt des Blutes aus der Gefäßwand zu einer Selbstheilung des Körpers. Die Gefäßwand schließt sich und das ausgetretene Blut wird über die nächsten Tage und Wochen kontinuierlich abtransportiert. Schließt sich die Gefäßwand nicht, treten mehrere Blutergüsse auf. Darüber hinaus steigt das Risiko einer lebensbedrohlichen Lage.

Wann zum Arzt?

Ein Arzt muss konsultiert werden, wenn sich unvermittelt weitere Blutergüsse am Oberschenkel bilden oder nach mehreren Tagen keine Veränderungen stattfinden. Breiten sie sich am Körper aus, müssen sie kontrolliert und abgeklärt werden. Bilden sich die Blutergüsse in regelmäßigen Abständen und ohne einen ersichtlichen Grund, ist ein Kontrollbesuch bei einem Arzt nötig. Kommt es zu weiteren Symptomen, muss ein Arzt gerufen werden. Schwindel, Herzrasen, Schmerzen, Gangunsicherheiten oder Übelkeit sollten ärztlich untersucht werden. Bei einer Störung des Bewusstseins muss unverzüglich ein Notarzt gerufen werden. In diesen Fällen tritt ungehindert Blut aus und es droht ein Schlaganfall oder Herzinfarkt.

Diagnose

Die Diagnose erfolgt nach einer umfangreichen Anamnese sowie nach Sichtkontakt des Blutergusses am Oberschenkel. Durch die Rekonstruktion der letzten Minuten oder Stunden vor dem Eintritt des Blutergusses kann der Betroffene häufig selbst feststellen, dass er durch einen Unfall, sportliche Aktivitäten oder einen Stoß entstanden ist. In diesen Situationen ist keine Diagnose bei einem Arzt notwendig. Können diese Kriterien ausgeschlossen werden, führt ein Arzt zusätzlich verschiedene Untersuchungen durch. Durch eine Blutentnahme kann labortechnisch ermittelt werden, ob eine Blutgerinnungsstörung vorliegt. Zusätzlich kann zu den Nebenwirkungen eingenommener Medikamente eine Blutgerinnung zählen, so dass auch diese kontrolliert werden.

Komplikationen

Zu den Komplikationen können lebensbedrohliche Erkrankungen zählen. Können die Einblutungen nicht gestoppt werden, drohen akute Zustände wie ein Schlaganfall oder ein Herzinfarkt. Halten die Einblutungen über mehrere Tage an, wird das Herz einer stärkeren Belastung ausgesetzt. Das führt zu einer starken Belastung des Herzmuskels und kann Funktionsstörungen auslösen. Bei Menschen, die sehr dünne Gefäßwände haben, treten die Blutergüsse bereits bei Druckeinwirkung auf. Dies führt zu einem optischen Makel, unter dem der Betroffene leiden kann. Menschen, die an einer Bluterkrankheit leiden, gelten als besonders gefährdet. Es treten spontane innere Blutungen auf und vorhandene Blutungen lassen sich schlecht oder gar nicht stoppen.

Behandlung und Therapie

Die Behandlung eines Blutergusses am Oberschenkel erfolgt im Normalfall ohne eine ärztliche Versorgung. Die betroffene Stelle am Oberschenkel sollte möglichst schnell und ausreichend gekühlt werden. Dadurch verengen sich die Gefäße und die Blutung wird gestoppt. Das verhindert eine mögliche Ausbreitung. Anschließend kann die betroffene Stelle mit Cremes oder Salben versorgt werden. Diese unterstützen und fördern den Abtransport des ausgelaufenen Blutes.

Zusätzlich hilft als natürliches Heilmittel die Verwendung von Arnika, um den Bluterguss zu mildern. Diese wird ebenfalls direkt auf den Bluterguss gegeben. Leidet der Betroffene unter Schmerzen, kann die kurzfristige Einnahme eines schmerzlindernden Medikamentes überlegt und in Ausnahmefällen genutzt werden. Bei einer bekannten Bluterkrankheit verschreibt ein Arzt entsprechende Medikamente. Diese sind auf die Regulierung der Blutgerinnung ausgerichtet. Der Oberschenkel ist in der Heilungsphase zu schonen, damit keine neuen Risse an den Gefäßwänden auftreten.


Aussicht und Prognose

Entsteht ein Bluterguss aufgrund einer äußeren Einwirkungen, sind die Heilungschancen als sehr gut einzustufen. Innerhalb weniger Stunden kommt es bereits zu ersten farblichen Veränderungen. Meist nimmt der Bluterguss im Anfangsstadium an Umfang zu. Im Prozess der Genesung verändert sich die Farbgebung und Druckschmerzen treten auf. Innerhalb einer Woche ist eine vollständige Farbveränderung eingetreten. Vollständig verschwunden ist der Bluterguss am Oberschenkel meist zwischen drei bis vier Wochen. Bei inneren Auslösern besteht ohne eine ärztliche Behandlung ein erhöhtes Risiko für einen lebensgefährlichen Krankheitsverlauf. Dieses Risiko ist bei Bluterkrankten zusätzlich erhöht.

Vorbeugung

Vorbeugend lassen sich Blutergüsse nicht in einem medizinischen Sinn behandeln. Bei äußeren Auslösern sollte die Sorgfaltspflicht sich selbst gegenüber sowie das Bewusstsein für die eigenen körperlichen Grenzen erhöht werden. Bestimmte Schutzkleidung kann im beruflichen Leben und bei Freizeitaktivitäten getragen werden, um Einflüsse zu vermeiden. Besonders empfindliche Menschen sind gut darin beraten, wenn sie keine Sportarten ausüben, in denen sie geschlagen oder gegen den Oberschenkel getreten werden. Bereits bei den ersten Anzeichen kann mit einer sofortigen Kühlung der betroffenen Stelle die Bildung eines Blutergusses am Oberschenkel verhindert oder abgemildert werden.

Quellen

  • Rassner, G.: Dermatologie – Lehrbuch und Atlas. Urban & Fischer, München 2009
  • Ellsässer, S.: Körperpflege und Kosmetik. Springer, Berlin 2008
  • Abeck, D. & Cremer, H.: Häufige Hautkrankheiten im Kindesalter: Klinik - Diagnose - Therapie, Springer Verlag, 3. Auflage, 2006

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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