Brandblase

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Viele Menschen haben sich im Alltag schon einmal eine Brandblase zugezogen. Das lässt sich nicht immer vermeiden und schon durch eine kleine Unachtsamkeit im Umgang mit offenem Feuer und Hitze kann sich schnell eine Brandblase einstellen.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Brandblase?

Verbrennung 2. Grades (Brandblase).

Als Brandblase wird eine Hautveränderung oder Hautirritation bezeichnet, die eine typische Erscheinungsform aufweist. Bei einer Brandblase hebt sich die obere Hautschicht, die Epidermis von der Lederhaut, dem Corium ab.

Darüber hinaus ist eine Brandblase mit einer sterilen Flüssigkeit gefüllt, welche als Gewebsflüssigkeit bezeichnet wird. Ein weiterer Begriff für das in der Brandblase enthaltene Gewebswasser ist seröses Transsudat. Diese Flüssigkeit in der Brandblase besitzt eine besondere schützende Bedeutung.

Ursachen

Eine Brandblase kann entstehen, wenn lokale Hautbereiche einer zu großen Hitze ausgesetzt sind. Dies kann in Folge einer Berührung mit erhitzten Flüssigkeiten wie Öl und Wasser, einer direkten Verbrennung durch feste Materialien auf der Haut oder durch eine massive Reibung der Fall sein, bei der sich eine hohe Temperatur entwickelt.

Die Hitze muss für eine Brandblase mindestens 50 °C oder 60 °C betragen, denn nur ab diesen Bereichen denaturiert Eiweiß und Gewebszellen werden zerstört. Die Haut kann durch ihre Konstitution allerdings nur schlecht Wärme leiten.

Dies trägt wiederum dazu bei, dass die Hitze an einem Ort länger verbleiben muss. Brandblasen stellen nicht nur kleine Verletzungen der Haut dar. Sie können bei schweren Verbrennungen auch großflächig auftreten.

Wann zum Arzt?

Eine Brandblase heilt in der Regel innerhalb weniger Tage von selbst wieder ab. Ein Arzt sollte konsultiert werden, wenn die Blase trotz entsprechender Sofortmaßnahmen nicht zurückgeht oder im Verlauf sogar noch anwächst. Füllt sich die Brandblase mit Eiter oder Blut, liegt womöglich eine Infektion vor, welche in jedem Fall medizinisch abzuklären ist. Auch bei starken Druckschmerzen, Juckreiz, Fieber, Übelkeit und anderweitigen Begleitsymptomen ist fachärztlicher Rat gefragt.

Schwere Verbrennungen im Gesicht, an den Gelenken oder im Intimbereich, die möglicherweise sogar mit Taubheitsgefühlen einhergehen, sollten im Krankenhaus abgeklärt werden. Der Rettungsdienst muss eingeschaltet werden, wenn mehr als zehn Prozent der Körperoberfläche betroffen sind oder es sich um zweit- oder drittgradige Verbrennungen handelt. Bei größeren Brandblasen besteht bei Nichtbehandlung die Gefahr eines Schocks oder einer schlechten Wundheilung, die mit Hauteiterungen und Infektionen verbunden ist. Generell gilt: eine Brandblase, die verbunden werden muss oder mit Beschwerden einhergeht, muss immer von einem Arzt behandelt werden.

Symptome und Verlauf

Einer Brandblase liegen verschiedene natürliche Prozesse zugrunde. Zunächst kommt es zwischen den beiden oberen, übereinander liegenden Hautschichten Lederhaut und Oberhaut zu einer Absonderung von Gewebswasser, welches aus den zerstörten Zellen stammt. Darüber hinaus reagiert der Organismus mit diesem serösen Transsudat bei einer Brandblase auf die heiße Umgebung und trägt somit zu einer Kühlung darunter liegender Hautbereiche bei.

Die Brandblase hat außerdem einen weiteren Zweck. Sie wird deshalb gebildet, damit keine Bakterien in die verletzte Haut eindringen können. Brandblasen sind ein deutlicher Hinweis darauf, dass eine Verbrennung zweiten Grades vorliegt.

Zunächst tritt kurz nach der Hitzeeinwirkung ein Schmerz auf, dem eine intensive Rötung der Haut folgt. An dieser Position bilden sich nach einer kurzen Zeit oder erst nach ungefähr einer Stunde Brandblasen. Die Zeitdauer ist abhängig von der Höhe der einwirkenden Temperaturen und der Länge des Hautkontaktes. Die Brandblasen sind zwar leicht elastisch, jedoch bis zum Platzen mit Flüssigkeit gefüllt.

Diagnose

Brandblasen lassen sich von anderen Blasenarten auf der Haut durch ihr spezifisches Erscheinungsbild abgrenzen. Kleine Brandblasen, die sich beispielsweise nach einem Sonnenbrand ergeben, erscheinen eher farblos.

Brandblasen mit einem größeren Volumen sehen leicht gelblich aus. Diese Farbe stammt von dem enthaltenen Gewebswasser. Blut ist in Brandblasen in der Regel nicht enthalten. Auf ein leichtes Tasten hin gibt die Brandblase dem Druck nach, platzt jedoch nicht auf und erweist sich als ziemlich stabil. Um die Brandblase herum ist die Haut stark gerötet.

Komplikationen

In den meisten Fällen kommt es bei einer Brandblase nicht zu besonderen Komplikationen oder Beschwerden. Die Brandblase selbst stellt einen sehr wichtigen Schritt im Heilungsprozess einer Verbrennung dar und schützt die Wunde vor Entzündungen und Infektionen. Zu Komplikationen kommt es in den meisten Fällen erst dann, wenn die Brandblase aufplatzt oder der Patient diese selbst öffnet. Dabei kann es zu Infektionen und Entzündungen an der Wunde kommen, die später mit Hilfe von Cremes und Antibiotika behandelt werden müssen. Weiterhin treten keine besonderen Komplikationen auf.

In der Regel schmerzt eine Brandblase. Die Schmerzen erhöhen sich, wenn diese aufplatzt. Sollte sich die Brandblase direkt an einem Muskel befinden, so kann gegebenenfalls auch der Muskel schmerzen, sodass es beim Patienten zu Bewegungseinschränkungen kommt.

Schmerzen werden dabei mit Hilfe von Schmerzmitteln eingeschränkt. Die weitere Behandlung erfolgt durch einen Arzt, der die Brandblase selbst vorsichtig öffnen kann, damit die Heilung voranschreitet. Bei einer gewöhnlichen Behandlung treten keine weiteren Komplikationen auf.

Behandlung und Therapie

Für die Behandlung einer Brandblase werden immer wieder die unterschiedlichsten Ratschläge gegeben. Diese beziehen sich bei einer Brandblase entweder auf überlieferte Hausmittel, die Substanzen der homöopathischen Heilkunst oder die schulmedizinischen Therapien. Eine zentrale Frage in Bezug auf Brandblasen bezieht sich immer wieder auf das Eröffnen.

Das Aufstechen einer Brandblase ist nicht zu empfehlen, weil die enthaltene Flüssigkeit keimfrei ist. Würde das Gewebswasser mit der darüber liegenden Haut entfernt werden, könnten mikrobielle Krankheitserreger in das geschädigte Hautgewebe eindringen und Infektionen verursachen. Aus diesem Grund ist es besser, eine Brandblase mit einer möglichst sterilen Kompresse abzudecken und ein natürliches Eintrocknen abzuwarten. Unter diesen Voraussetzungen kann ein narbenfreies Abheilen der Brandblase unterstützt werden.

Bei der Behandlung von Brandblasen mit einem Hausmittel sollte auf das Überstreichen mit Fetten, mehlartigen Substanzen oder anderen "Kühlmitteln" verzichtet werden. Diese erschweren das präzise und professionelle Behandeln der Brandblasen mit medizinischen Methoden. Wird eine Brandblase mit einem schützenden Pflaster überklebt, ist es sinnvoll, das Pflaster täglich zu erneuern und die Blase dabei zu begutachten. In der Regel dauert es nur einige Tage, bis die Brandblase von selbst aufgeht und darunter eine intakte Hautoberfläche erscheint.


Vorbeugung

Um Brandblasen zu vermeiden, sollte kein Hautkontakt mit heißen Medien erfolgen. Dies gilt nicht nur für die Berührung, sondern auch für das Eintauchen. Mit einfachen technischen Gegenständen wie Bügeleisen, ein heißes Backblech oder einen Heizstab muss umsichtig umgegangen werden, damit keine Brandblasen entstehen können.

Darüber hinaus sollte bei Verbrennungen sofort mit fließendem, kaltem Wasser gekühlt werden. Dies kann unter Umständen eine Ausbildung von Brandblasen unterbinden. Diese Kühlung erfasst meist auch die tieferen Gewebsbereiche, sodass einer Brandblase vorgebeugt werden kann.

Quellen

  • Furter, S., Jasch, K.C.: Crashkurs Dermatologie. Urban & Fischer, München 2007
  • Abeck, D.: Häufige Hautkrankheiten in der Allgemeinmedizin: Klinik, Diagnose, Therapie, Springer Verlag, 2. Auflage, 2011
  • Keggenhoff, F.: Erste Hilfe – Für Ersthelfer im Betrieb. Deutsches Rotes Kreuz, Berlin 2011

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021

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