Braune Flecken auf den Zähnen

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 23. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Zähne sind nicht einfach nur weiß. Es können braune Flecken auf den Zähnen vorhanden sein. Zahnärzte und Zahntechniker teilen zunächst grob in gelbliche, rötliche und gräuliche Farbtöne ein, von denen es jeweils zahlreiche Nuancen gibt, die selbst an einem einzelnen Zahn kombiniert vorhanden sein können.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Nikotin ist ein häufige Ursache für Zahnverfärbungen. Aber auch Karies kann für solch eine Verfärbung verantwortlich sein, weshalb ein Zahnarztbesuch angeraten ist.

Braune Flecken auf den Zähnen unterscheiden sich eindeutig von der eigentlichen Zahnfarbe und fallen ästhetisch störend auf. Sie treten meist an den Rändern von Füllungen, an engen Stellen zwischen Zähnen, unterhalb des Zahnfleischrandes, flächig auf dem Zahn und besonders häufig an der Innenseite von Frontzähnen auf.

Die Zunge empfindet die braunen Flecken als unangenehm raue Stellen und der Betroffene vermutet, dass seine Zähne von Karies befallen sind. Mit alltäglichen Zahnpflegemethoden lassen sich die braunen Flecken nicht entfernen und auch spezielle Zahnpasten mit besonders aggressiven Reinigungspartikeln bringen nur unzureichenden Erfolg oder können durch zu heftige Abtragungen des Zahnschmelzes sogar zu Schäden führen. Allerdings weist nicht jede Farbabweichung auf einen behandlungswürdigen Zustand hin, auch wenn sie eventuell ästhetischen Ansprüchen nicht entspricht.

Ursachen

Verursacht werden die braunen Flecken auf den Zähnen durch Genussmittel, wie Rotwein oder Nikotin. Aber auch alltägliche, als gesund bekannte Lebensmittel hinterlassen bei häufigem Verzehr braune Verfärbungen auf den Zähnen. Hierzu zählen vor allem Kaffee, Tee, Säfte und Knoblauch, deren Inhaltsstoffe sich als hartnäckige Plaque ablagern.

Kariöse Defekte werden im fortgeschrittenen Stadium ebenfalls als braune Flecken erkennbar und erfordern sofortige zahnärztliche Maßnahmen. Einige Medikamente, darunter auch manche Antibiotika, gelten als Auslöser für Verfärbungen. In seltenen Fällen entstehen dunkle Stellen im Zahnschmelz durch Störungen während der Zahnentwicklung oder sind familiär genetisch vererbt.

Diagnose und Verlauf

Deutliche Verfärbungen und braune Flecken auf den Zähnen bedürfen, auch wenn sie nur oberflächlich anhaften, einer Diagnose durch einen Zahnarzt. Wichtig ist es, die Ursache der braunen Verfärbungen herauszufinden. Sollte der Test mittels einer zahnärztlichen Sonde ergeben, dass die Zahnsubstanz im Bereich eines braunen Fleckes weich ist, handelt es sich in der Regel um kariöse Stellen. Diese müssen dringend konservativ mit plastischen Füllungen oder Inlays behandelt werden.

Stellt der Behandelnde fest, dass die braunen Flecken nur auf dem Zahnschmelz aufliegen, zählt die Entfernung zu den Vorsorgemaßnahmen, die geeignet sind Erkrankungen schon im Vorfeld zu verhindern. Die diversen gelblich bis bräunlichen Ablagerungen können so zäh und in Verbindung mit Zahnstein verhärtet sein, dass nur der Fachmann sie mit speziellen Instrumenten beseitigen kann.

Behandlung und Therapie

Steht nach einer gründlichen Untersuchung des gesamten Mundraumes die Diagnose fest, kann ein Behandlungsplan für eine professionelle Zahnreinigung erstellt werden, gemäß welchem die braunen Flecken auf den Zähnen vermindert und schließlich beseitigt werden. An erster Stelle steht die Entfernung des Zahnbelags von den Zahnoberflächen, aus den Zahnzwischenräumen und von allen erreichbaren Stellen unterhalb des Zahnfleischrandes mit manuellen Instrumenten und Ultraschallinstrumenten.

Um tiefer liegende Anhaftungen zu beseitigen, kommen zunächst feinste Polierer aus Metall zum Einsatz. Manche Praxen verfügen über ein Pulverstrahlgerät, welches flächige braune Flecken auf den Zähnen zum Verschwinden bringen. Schließlich kommen Polierinstrumente aus Kunststoff oder Pasten mit abnehmend feinerer Körnung zum Einsatz, die die Zahnoberflächen glätten um erneute Ablagerung von Zahnbelägen hinauszuzögern. Auf die so gereinigten Flächen wird ein Fluoridlack aufgebracht, der sich schützend über den gesamten Zahn legt und für einige Monate als Schutz dienen kann.

Können die Ursachen für braune Flecken auf den Zähnen nicht ermittelt und auch durch professionelle Reinigungsmaßnahmen nicht beseitigt werden, besteht die Möglichkeit, die betroffenen Zähne zu überkronen oder mit sehr dünnwandigen Keramikverblendungen, sogenannten Veneers, zu versorgen.

Unter Umständen entstehen braune Flecken dadurch, dass das in älteren Füllungen verwendete Kunststoffmaterial nachdunkelt. Hier erzielt man durch den Austausch der Füllung Abhilfe.


Vorbeugung

Ist schließlich ein optisch befriedigender Zustand des Gebisses erreicht, helfen unterschiedliche Zahnpflegemittel und Verhaltensweisen, diesen über längere Zeit zu erhalten. Nahe liegend wäre es, die auslösenden Faktoren von braunen Flecken auf den Zähnen, wie z. B. Tabak, zu meiden. Sollte dieses gelingen, ist dennoch lebenslang eine sehr konsequente Mundhygiene notwendig. Mindestens zweimal täglich, aber besser nach jedem Essen, müssen Speisereste entfernt werden.

Um in enge Zahnzwischenräume zu gelangen ist die Verwendung von Zahnseide, Zahnzwischenraumbürstchen und Mundduschen unerlässlich. Handzahnbürsten und Köpfe von Elektrozahnbürsten müssen in korrekter Weise, immer vom Zahnfleisch zur Schneidekante, bzw. zur Kaufläche hin bewegt werden.

Nur ein regelmäßiger Austausch der Bürsten verhindert die Wiederansiedlung von Bakterien und Plaque und somit neuer brauner Flecken auf den Zähnen. Zusätzlich empfiehlt sich der Gebrauch von Zungenreinigern und Fluoridgelen. Zweimal jährlich ist eine Kontrolle des Hygienezustandes im Mund- und Kieferbereich durch einen Zahnarzt unumgänglich.

Quellen

  • Weber, T.: Memorix Zahnmedizin. Thieme, Stuttgart 2009
  • Hellwege, K.D.: Die Praxis der zahnmedizinischen Prophylaxe, Georg Thieme Verlag, 6. Auflage, 2003
  • Kramer E. Prophylaxefibel, Grundlagen der Zahngesundheit; Deutscher Zahnärzte Verlag (2009)

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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Letzte Aktualisierung am: 23. Februar 2024

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