Birkenpollen-Allergie

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Birkenpollen-Allergie zählt zu den häufigsten Formen von Heuschnupfen. Sie tritt vor allem während Übergangsphase zwischen Frühling und Sommer auf und äußert sich durch gereizte Augen, Kopfschmerzen und Reizungen der Nasenschleimhaut, wobei meist ein klares Sekret aus der Nase ausfließt. Unbehandelt kann eine Birkenpollen-Allergie zu einem allergischen Asthma führen.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Birkenpollen-Allergie?

Eine Birkenpollen-Allergie ist sehr unangenehm. Selbst kurze Spaziergänge fallen den Betroffenen schwer, da es häufig zu Atemproblemen kommt.

Als Birkenpollen-Allergie wird die Art der umgangssprachlich auch Heuschnupfen genannten allergischen Rhinitis bezeichnet, die von den namensgebenden Birkenpollen ausgelöst wird.

Dabei reagiert das Immunsystem auf die eigentlich harmlosen Pollen wie auf schädliche Krankheitserreger, die es abzuwehren gilt. Dies zeigt sich in einer Entzündung der Nasenschleimhaut, die mit verschiedenen weiteren Symptomen einhergehen kann. Aufgrund des zeitlich begrenzten Pollenflugs treten Birkenpollen-Allergien vorzugsweise im späten Frühling und frühen Sommer auf.

Ursachen

Wie bei anderen Allergien kommt es auch bei einer Birkenpollen-Allergie zu einer Fehlreaktion des menschlichen Körpers. Das körpereigene Immunsystem erkennt vermeintlich in den in den Birkenpollen enthaltenen Eiweißen mögliche Krankheitserreger, die in den Organismus eingedrungen sind. Entsprechend werden die Birkenpollen wie schädliche Eindringliche bekämpft.

Warum bei manchen Menschen eine Allergie gegen Birkenpollen oder andere Heuschnupfen-Auslöser auftritt, ist noch nicht abschließend geklärt. Es scheint jedoch eine erbliche Vorbelastung möglich zu sein. Außerdem spielt übertriebene Hygiene, insbesondere während der Kindheit, eine Rolle bei der Entstehung von Allergien.

Zudem sorgt die Klimaerwärmung dafür, dass die Birken ihre Pollen früher im Jahreslauf und über einen längeren Zeitraum abgeben werden. Da Birkenpollen besonders zahlreich auftreten und schon immer eine vergleichsweise lange Pollenflugzeit haben, reagieren auf sie besonders viele Menschen, die anfällig für Heuschnupfen sind.

Birkenpollen lösen bei manchen Menschen eine allergische Reaktion aus. Betroffene leiden dann oft unter einer verstopften und kribbelnden Nase sowie unter geschwollenen und geröteten Augen.

Wann zum Arzt?

Ein Mediziner sollte dringend konsultiert werden, wenn Betroffene starke Anzeichen eines Schnupfens oder einer Erkältung bemerken. Allerdings sind weitere Symptome für eine Birkenpollen-Allergie charakteristisch, die medizinisch abgeklärt werden müssen. Betroffene sollten einen Arzt kontaktieren, wenn sie gereizte Augen feststellen. Sobald die Augen beginnen zu brennen, zu jucken oder zu tränen, ist ein Arztbesuch unabdingbar. Sind die Augen gerötet, ist ebenso ein Mediziner zu konsultieren.

Ein Arztbesuch sollte ebenfalls stattfinden, wenn Betroffene geschwollene Schleimhäute wahrnehmen. Gleiches gilt, wenn die Nase rot wird und läuft. Sobald die Schleimhäute in der Nase oder im Rachen anschwellen, sollte nicht damit gezögert werden, einen Mediziner zu kontaktieren.

Es ist empfehlenswert, einen Arzt zu konsultieren, wenn Betroffene unter Niesanfällen, Husten und wunden Stellen leiden. Bemerken Betroffene ein klares Nasensekret, ist dies ebenso ein Anzeichen für eine Birkenpollen-Allergie, das medizinisch abgeklärt werden muss. Darüber hinaus ist ein Arzt aufzusuchen, wenn Kopfschmerzen auftreten. Insbesondere bei starken Allergieschüben treten diese häufig auf.

Symptome und Verlauf

Typische Symptome einer Pollenallergie:

  • Kribbeln in der Nase

Die Symptome einer Birkenpollen-Allergie ähneln zunächst stark einer herkömmlichen Erkältung. Die Schleimhäute im Hals-Nasen-Rachenraum entzünden sich und schwellen an, es kommt zu häufigen Niesanfällen und aus der Nase tritt Sekret aus. Dieses ist allerdings als bei einem Infekt nicht zäh und gelblich, sondern klar und sehr flüssig. Außerdem sind gereizte Augen für eine Birkenpollenallergie typisch. Sie brennen, jucke und tränen und sind auch erkennbar gerötet.

Eine Birkenpollenallergie kann sich darüber hinaus durch ein Druckgefühl im Bereich der Stirn bis hin zu anhaltenden starken Kopfschmerzen bemerkbar machen. Neben einem allgemeinen Gefühl der Abgeschlagenheit kann eine Birkenpollenallergie auch Schlafprobleme und Konzentrationsstörungen zur Folge haben.

Insgesamt kann das Wohlbefinden eines Betroffenen durch die Birkenpollen-Allergie stark beeinträchtigt werden. Wenn eine Birkenpollen-Allergie bereits längere Zeit besteht, kann das Immunsystem durch eine übermäßige Sensibilisierung auch auf weitere Stoffe reagieren. Diese Kreuzallergien können in einem solchen Fall nicht nur bei anderen Pollenarten auftreten, sondern auch bei verschiedenen Nüssen, bei Obst wie Äpfeln und Pflaumen, bei Gemüse wie Fenchel und Sellerie und sogar bei Kräutern wie Majoran und Thymian.

Eine Kreuzallergie bleibt häufig geraume Zeit unentdeckt, da sie keine Atemwegsbeschwerden auslöst. Vielmehr zeigt sie sich in Form von Juckreiz, Hautausschlägen, Schwellungen oder Verdauungsproblemen, was nicht mit einer Birkenpollen-Allergie in Verbindung gebracht wird. Wenn eine Birkenpollen-Allergie nicht behandelt wird, kann sich aus ihr nach einigen Jahren überdies ein allergisches Asthma entwickeln.

Diagnose

Ob eine Birkenpollen-Allergie vorliegt, kann ein in Allergologie ausgebildeter Internist, HNO-Arzt oder Hautarzt feststellen. Dazu führt der Arzt zunächst eine ausführliche Anamnese durch, bei der unter anderem auch der Zeitraum nachgefragt wird, in dem die Beschwerden auftreten. Danach können verschiedene Untersuchungsmethoden zum Einsatz kommen, um festzustellen, welche Pollen genau den Heuschnupfen auslösen. Die häufigste Diagnosemethode ist der Prick-Test, bei dem mögliche Allergene mit feinen Nadeln in die Haut eingebracht werden. Beim Provokationstest trägt der Arzt das vermutete Allergen sogar direkt auf die Schleimhaut des Hals-Nasen-Rachenraums auf. Außerdem kann bei einer Blutuntersuchung gezielt nach Antikörpern gesucht werden. Diese Methode kommt vor allem bei Kindern zum Einsatz, da die anderen Tests vergleichsweise unangenehm sein können.

Komplikationen

Durch die Birkenpollen-Allergie kommt es zu relativ unangenehmen Beschwerden und Symptomen, die das Leben des Patienten stark einschränken und die Lebensqualität verringern. Dabei ist vor allem die Nase von der Allergie betroffen, sodass der Patient an einer verstopften Nase und an starkem Schnupfen leidet. Die Symptome werden verstärkt, wenn sich der Patient im Freien aufhält. In vielen Fällen kommt es auch zu einer geröteten Haut, die vor allem um die Nase auftreten kann, wenn die Haut durch die Benutzung eines Taschentuches gereizt wird. Auch die Augen jucken und brennen. Nicht selten leiden die Patienten an starken Kopfschmerzen und an einem allgemeinen Krankheitsgefühl. Durch die Birkenpollen-Allergie sinkt die Konzentrationsfähigkeit und die betroffene Person wirkt abgeschlagen und kann nicht am Alltag aktiv teilnehmen. In schwerwiegenden Fällen kommt es zur Atemnot, die für den Patienten tödlich enden kann. Eine dauerhafte Behandlung ist in den meisten Fällen nicht möglich, sodass die meisten Betroffenen ihr Leben lang an der Birkenpollen-Allergie leiden. Allerdings kann durch eine Sensibilisierung die Allergie eingeschränkt werden. Dabei treten für den Betroffenen keine weiteren Komplikationen auf.

Behandlung und Therapie

Beim akuten Auftreten einer Birkenpollen-Allergie können antihistaminhaltige Medikamente für Erleichterung sorgen. Diese sind in unterschiedlichen Darreichungsformen wie Nasensprays, Augentropfen und Tabletten erhältlich. Die allergiehemmenden Wirkstoffe lindern die typischen Symptome, so dass ein normaler Alltag möglich ist.

Zusätzlich können Entspannungstechniken dazu beitragen, die Akutphase einer Birkenpollen-Allergie erträglich zu gestalten. Langfristig ist bei einer Birkenpollen-Allergie aber eine Hyposensibilisierung sinnvoll. Dabei wird der von der Allergie Betroffene außerhalb der Pollenflugphase regelmäßig in Kontakt mit Birkenpollen gebracht, so dass sich der Körper langsam an das Allergen gewöhnen kann. Diese Behandlung erfolgt unter ärztlicher Kontrolle und kann dafür sorgen, dass die Symptome stark gemindert werden oder die Birkenpollen-Allergie sogar gänzlich geheilt wird.


Vorbeugung

Wer unter einer Birkenpollen-Allergie leidet, kann dem Auftreten schlimmerer Beschwerden dadurch vorbeugen, dass die Zahl der Pollen im näheren Umfeld möglichst gering gehalten wird. Dazu sollte nach dem Nachhausekommen sofort geduscht und die Kleidung gewechselt werden.

Auch die Wohnung sollte regelmäßig gründlich gereinigt werden. Außerdem empfiehlt es sich, die Wohnung nur zu Zeiten mit geringer Pollenbelastung, also nachts oder nach einem Regen, zu lüften. Zusätzlich können Pollenschutzgitter das Eindringen von Birkenpollen in den Wohnbereich reduzieren.

Langfristig kann einer Birkenpollen-Allergie durch eine Aktivierung des Immunsystems vorgebeugt werden. Wer beispielsweise das Risiko mindern möchte, dass die eigenen Kinder später an Heuschnupfen erkranken, sollte im Haushalt auf die Verwendung von Desinfektionsmitteln verzichten und es den Kindern ermöglichen, mit Haustieren und der Natur in Kontakt zu kommen.

Quellen

  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2016
  • Zenner, H.P.: Praktische Therapie von Hals-Nasen-Ohren-Krankheiten, Schattauer Verlag, 2008 3
  • Groß, U.: Kurzlehrbuch Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Georg Thieme Verlag, 3. Auflage, 2013
  • Suttorp, N. et al.: Infektionskrankheiten: verstehen, erkennen, behandeln, Georg Thieme Verlag, 1. Auflage, 2003
  • Trautmann, A.: Allergologie in Klinik und Praxis. Thieme, Stuttgart 2013

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
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